Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Mit ihrer eleganten Erscheinung und den farbenprächtigen Blüten sind sie ein echter Blickfang. Doch damit sie lange blühen, ist die richtige Pflege entscheidend. Besonders beim Gießen, Düngen und Schneiden gibt es einiges zu beachten.
Der ideale Standort für Orchideen
Die meisten Orchideenarten, insbesondere die beliebte Phalaenopsis, stammen aus tropischen Regenwäldern. Dort wachsen sie als Aufsitzerpflanzen auf Bäumen und sind durch das Blätterdach vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Deshalb sollten sie auch in der Wohnung nicht in der prallen Sonne stehen. Ein Platz an einem Ost- oder Westfenster ist ideal.
Da Orchideen eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen, sind sie besonders gut für helle Badezimmer geeignet. In trockenen Räumen sollten die Blätter und Luftwurzeln regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprüht werden, insbesondere wenn die Pflanze über einer Heizung steht. Wichtig ist, dass sich kein Wasser in den Blattachseln sammelt, da dies Fäulnis verursachen kann.
Gießen: Tauchen statt Gießen
Orchideen müssen sorgfältig bewässert werden, da Staunässe ihre Wurzeln schädigen kann. Anstatt sie direkt zu gießen, ist es besser, sie einmal pro Woche aus dem Übertopf zu nehmen und in abgestandenes oder abgekochtes Leitungswasser zu tauchen. Regenwasser ist hier besonders gut geeignet. Die Wurzeln saugen sich voll und speichern Feuchtigkeit für die kommenden Tage. Anschließend sollte das überschüssige Wasser gut abtropfen, damit keine Staunässe entsteht.
Ein guter Indikator für den nächsten Gießtermin ist das Gewicht des Topfes. Ist er auffallend leicht, benötigt die Pflanze Wasser. Bleibt er schwer, kann das Gießen noch etwas hinausgezögert werden.
Luftfeuchtigkeit mit Blähton erhöhen
Um die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze herum zu steigern, kann Blähton verwendet werden. Dazu werden feuchte Tonkügelchen in einen großen Übertopf gegeben, in den der Orchideentopf gestellt wird. Durch die langsame Verdunstung des Wassers wird das Mikroklima um die Pflanze herum verbessert. Alternativ gibt es spezielle Fensterbank-Sets für Orchideen, die nach demselben Prinzip funktionieren.
Das richtige Substrat und Düngen
Orchideen benötigen ein luftdurchlässiges und grobes Substrat, da ihre Wurzeln Sauerstoff zum Wachsen brauchen. Spezielle Orchideenerde ist ideal, da sie die richtige Mischung aus Struktur und Feuchtigkeitsregulierung bietet.
Beim Düngen gilt: Weniger ist mehr. Während der Wachstumsphase von Frühling bis Herbst sollten Orchideen alle zwei bis vier Wochen mit einem speziellen Orchideendünger versorgt werden. Alternativ kann auch normaler Flüssigdünger im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt werden. Im Winter ist es ratsam, das Düngen fast ganz einzustellen, da die Pflanze in dieser Zeit weniger Nährstoffe benötigt.
Verblühte Orchideen richtig schneiden
Viele Orchideenarten, insbesondere mehrtriebige Sorten wie Phalaenopsis, blühen erneut, wenn sie nach dem Verblühen richtig geschnitten werden. Der Stiel sollte über dem dritten Hüllblatt, einer sichtbaren Verdickung am Stiel, abgeschnitten werden. Bei eintriebigen Arten wie Dendrobium wird der Blütenstiel nach dem Verblühen komplett entfernt. Um eine erneute Blüte anzuregen, kann die Phalaenopsis für einige Wochen in einen kühleren Raum gestellt werden.
Wichtiger Tipp: Reifegase vermeiden
Orchideen sollten nicht in der Nähe von reifendem Obst stehen. Die dabei freigesetzten Ethylengase können dazu führen, dass die Blüten vorzeitig abfallen. Daher ist es besser, sie von Obstschalen fernzuhalten.
Mit der richtigen Pflege bleiben Orchideen gesund und erfreuen mit langanhaltender Blüte. Ein wenig Aufmerksamkeit beim Standort, Gießen, Düngen und Schneiden genügt, um die exotischen Pflanzen über lange Zeit zu erhalten.