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Der größte Tennistag aller Zeiten: Ein Blick zurück auf den legendären „Super Saturday“ der US Open 1984

VonBenjamin Blankertz

Feb. 7, 2025

Die US Open 2024 gingen mit zwei dominanten Finalauftritten zu Ende. Jannik Sinner besiegte Taylor Fritz im Herrenfinale mit 6:3, 6:4, 7:5 und beendete damit die amerikanischen Hoffnungen im Arthur Ashe Stadium. Bei den Damen holte Aryna Sabalenka ihren dritten Grand-Slam-Titel, indem sie Jessica Pegula klar in zwei Sätzen bezwang.

Keines der Endspiele wird als „Klassiker“ in die Geschichte eingehen, aber die zwei Turnierwochen in New York lieferten zahlreiche unvergessliche Momente. Besonders überraschend war das frühe Aus der beiden Topstars Carlos Alcaraz und Novak Djokovic. Alcaraz scheiterte bereits in der zweiten Runde an Botic van de Zandschulp, während Djokovic in der dritten Runde gegen Alexei Popyrin verlor.

Einen echten Höhepunkt bot Taylor Fritz, der sich im Halbfinale in einem dramatischen Fünf-Satz-Krimi gegen Frances Tiafoe durchsetzte und sein erstes Grand-Slam-Finale erreichte – ein Moment, den die Zuschauer nicht so schnell vergessen werden.

Doch so besonders das Turnier 2024 auch war, es kann sich kaum mit einem legendären Tag messen, der vor genau 41 Jahren stattfand.

Der „Super Saturday“ 1984: Der größte Tag in der Tennisgeschichte

Am Samstag, den 8. September 1984, erwarteten die Fans in New York einen hochklassigen Tennistag – doch das, was sie erlebten, übertraf alle Erwartungen. Drei epische Matches machten diesen Tag unvergesslich.

Halbfinale der Herren: Pat Cash [15] vs. Ivan Lendl [2]

Der Tag begann mit einem packenden Duell zwischen dem Australier Pat Cash und der Nummer zwei der Welt, Ivan Lendl. Lendl hatte in den beiden vorherigen Jahren das Finale erreicht, aber jeweils verloren. 1984 wollte er endlich seinen ersten Grand-Slam-Titel holen.

Cash erwischte den besseren Start und gewann den ersten Satz mit 6:3. Doch Lendl kämpfte sich zurück und sicherte sich die nächsten beiden Sätze mit 6:3 und 6:4. Ein weiteres verlorenes US-Open-Halbfinale schien für Cash zum Greifen nah, doch er erzwang mit einem gewonnenen Tiebreak im vierten Satz den Entscheidungssatz.

Das Match gipfelte in einem weiteren Tiebreak im fünften Satz. Lendl rettete einen Matchball, bevor er schließlich nach fünf intensiven Sätzen als Sieger vom Platz ging. Ein atemberaubender Auftakt für einen historischen Tennistag.

Damenfinale: Martina Navrátilová [1] vs. Chris Evert [2]

Direkt im Anschluss folgte das Finale der Damen – ein weiteres hochkarätiges Duell zwischen den Topgesetzten Martina Navrátilová und Chris Evert. Es war das zweite Jahr in Folge, in dem sich die beiden Rivalinnen im US-Open-Endspiel gegenüberstanden.

1983 hatte Navrátilová klar mit 6:1, 6:3 gewonnen. Doch diesmal zeigte sich Evert entschlossen, Revanche zu nehmen, und sicherte sich den ersten Satz mit 6:4.

Navrátilová bewies jedoch ihre Klasse und drehte die Partie mit zwei knappen Satzerfolgen (4:6, 6:4, 6:4). Es war ihr 13. Sieg in Folge gegen Evert – eine beeindruckende Bilanz, die sie mit dem erneuten US-Open-Titel krönte.

Halbfinale der Herren: John McEnroe [1] vs. Jimmy Connors [3]

Nach zwei bereits legendären Matches hätte der Tag für die Zuschauer nicht besser laufen können. Doch John McEnroe und Jimmy Connors lieferten eine weitere epische Schlacht, die den „Super Saturday“ endgültig in die Geschichte eingehen ließ.

Die beiden Stars hatten die letzten sechs US-Open-Titel unter sich aufgeteilt. Der Titelverteidiger Connors war auf der Jagd nach seinem sechsten Triumph in New York, während McEnroe versuchte, seine Rivalität mit Connors weiter für sich zu entscheiden.

Was folgte, war eines der dramatischsten und qualitativ hochwertigsten Matches, die sie je gegeneinander bestritten hatten. Die Partie ging über die volle Distanz und gilt bis heute als eines der größten Duelle in der Geschichte des Tennissports.

Der „Super Saturday“ der US Open 1984 bleibt unvergessen – ein Tag, an dem drei herausragende Matches nacheinander stattfanden und die Zuschauer von morgens bis abends in Atem hielten. 41 Jahre später wird dieser legendäre Tennistag noch immer als der größte aller Zeiten angesehen.